goetzpartners Studie: Be- oder Entlastung für EVU?

Management der Stromnachfrage

Energy/Utilities
07. August 2012

In den nächsten fünf Jahren wird es, bedingt durch die Einspeisung von Solarstrom, bei etwa zwei Dritteln der Verteilnetze zu Engpässen kommen. Durch aktives Lastenmanagement bei Gewerbe- und Industriebetrieben (Demand Response) können diese Engpässe jedoch reduziert werden: Maximal lassen sich zur Kompensation positiver Lastspitzen bis zu 19 GW zu- bzw. zur Kompensation negativer Lastspitzen bis zu 9 GW abschalten. Über 70 Prozent der Verteilnetzbetreiber und Vertriebsgesellschaften erwarten, dass bis 2020 Demand Response auch regional und lokal zur Entlastung der Verteilnetze und als Alternative zur konventionellen Stromerzeugung eingesetzt wird. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage von goetzpartners unter mehr als 30 Energieversorgungsunternehmen (EVU). 

Die Befragung ergab weiter, dass die meisten Befragten die größte Herausforderung in der Entwicklung attraktiver Geschäftsmodelle sehen. Ein Lösungsansatz ist die Segmentierung der Stromkunden entsprechend ihrer Veränderungsbereitschaft und der Notwendigkeit, Demand Response anzuwenden. Auf dieser Basis lassen sich profitable Geschäftsmodelle entwickeln.

Betrachtet man den Zubau der Erneuerbaren Energien und die Auswirkung auf die Netzkapazität für die Energieversorger, wird es bei 70 Prozent der Energieversorgungsunternehmen in den nächsten fünf Jahren zu Engpässen in der Netzkapazität kommen, maßgeblich getrieben durch die Photovoltaik. Das hat eine aktuelle Umfrage des Beratungshauses unter 30 Energieversorgungsunternehmen ergeben. „Die Netze sind, historisch bedingt, ausgerichtet auf eine Großkraftwerkslogik, in der der Stromfluss klar definiert ist. Die Solarmodule auf den Dächern der Privathaushalte passen nicht in das aktuelle Netzdesign“, sagt Günther Schermer, Autor der Studie sowie Partner und Mitglied der Industry Line Energy/Utilities.